Laut einem von der Deutschen Presse-Agentur veröffentlichten Polizeibericht hat die Polizei im ersten Halbjahr 2024 etwa 519 Angriffe auf Flüchtlinge und Asylbewerber registriert. Die Angriffe umfassen Nötigung, Volksverhetzung und Körperverletzung. Flüchtlinge in Deutschland sind häufig verbalen und körperlichen Angriffen ausgesetzt. Die Bundesländer Sachsen und Thüringen stehen an der Spitze der deutschen Regionen mit den meisten Angriffen auf Flüchtlinge.
Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, handelt es sich bei dem Bericht um eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Die Anfrage bezieht sich auf die Zunahme von Übergriffen auf Flüchtlinge, insbesondere von Straftaten wie Volksverhetzung, Nötigung und schwere Körperverletzung.
Laut der Antwort der Bundesregierung an die Linksfraktion sind 46 Flüchtlinge, darunter sechs Kinder, bei Vorfällen außerhalb von Flüchtlingsunterkünften verletzt worden. Die meisten Angriffe der insgesamt 456 Angriffe werden dem rechten Spektrum zugerechnet, so der Polizeibericht. Darüber hinaus hat die Polizei 69 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte registriert. 88 Prozent der Angriffe wurden von der Polizei als politisch motiviert und dem rechten Spektrum zugeordnet.
Im ersten Halbjahr 2023 hat die Polizei 1.155 Angriffe auf Flüchtlinge registriert. Laut Angaben der NOZ konzentrieren sich die Angriffe auf Flüchtlinge besonders auf Sachsen und Thüringen: Von den 286 Angriffen auf Flüchtlinge im zweiten Quartal 2024 verzeichnet Sachsen 41 Angriffe, Thüringen 35. An dritter Stelle steht Bayern mit 31 Angriffen, gefolgt von Niedersachsen mit 30 und Brandenburg mit 29.
Die Bundestagsabgeordnete der Linken, Clara Bonger, hat sich bestürzt über die Angriffe auf Flüchtlinge geäußert: „Es ist seit langem bekannt, dass es einen Zusammenhang zwischen rassistischen Parolen von Politikern, rassistischer Mobilisierung und Angriffen auf der Straße gibt“, so Bonger.
Nach den Aussagen Bonger fühlen sich Rassisten ermächtigt, Flüchtlinge zu terrorisieren und sie einzuschüchtern, wenn rechte Abgeordnete zu Abschiebungen aufrufen, die Regierung Flüchtlinge für sämtliche sozialen Probleme verantwortlich macht und groß angelegte Abschiebungen ankündigt oder Asylbewerber als Eindringlinge bezeichnet – wie es in Großbritannien der Fall ist.