Die irischen Kirchen beteiligen sich an den Feierlichkeiten zum Weltflüchtlingstag und haben einen Tag des Gebets und der Solidarität mit Migranten und Flüchtlingen ausgerufen. Die kirchliche Initiative versteht sich eine Reaktion auf die zunehmende Feindseligkeit sowie die Angriffe auf Migranten und Asylsuchende. Zugleich fordern die Kirchen die gewählten politischen Verantwortungsträger dazu auf, sich den wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen zu stellen, die aus den rechten Angriffen auf Migranten resultieren.
Die Kirchen rufen auch dazu auf, positive Beziehungen zu Migranten und Asylbewerbern aus unterschiedlichen Kulturen aufzubauen, einen sachlichen und aufgeklärten Dialog über Fragen der Migration und des Asyls zu fördern sowie aktiv daran mitzuwirken, Flüchtlingen aus Kriegsgebieten Schutz und Sicherheit zu bieten. Darüber hinaus fordern sie die uneingeschränkte Einhaltung der UN-Flüchtlingskonvention von 1951, welche die Staaten dazu verpflichtet, Flüchtlingen Schutz zu gewähren und ihre Sicherheit zu gewährleisten.
Die Haltung der Kirchen erfolgt vor dem Hintergrund einer Zunahme rechter Angriffe auf Migranten in Irland, wie irische Migrationsexperten feststellen. Die Kirchen übernehmen eine zentrale Rolle beim gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie arbeiten eng mit lokalen Initiativen und staatlichen Stellen zusammen, um Migranten aufzunehmen und Flüchtlinge zu unterstützen.
In vielen europäischen Ländern finden derzeit Veranstaltungen anlässlich der Flüchtlingswoche statt. Laut dem Hohen Flüchtlingskommissar leisten die europäischen Staaten wenig für Flüchtlinge, da die Mehrheit der Menschen, die vor Kriegen fliehen, in benachbarte Länder Zuflucht sucht. Er hat gesagt: „Was wir in Irland und den übrigen EU-Staaten beobachten, bleibt weit hinter dem Engagement zurück, das einige Länder im Nahen Osten und in Afrika bei der Bewältigung der globalen Flüchtlingskrise zeigen.“
Die irischen Kirchen bemühen sich, ihre Rolle im Umgang mit Geflüchteten zu stärken – durch eine Partnerschaft mit der britischen Organisation „Kirchen zusammen“ und die Weiterentwicklung des Projekts „Kirche als Ort der Zuflucht“. Dabei geht es nicht nur darum, Flüchtlinge willkommen zu heißen, sondern ihnen auch konkrete Unterstützung zu bieten. Ziel ist es, Teil der wachsenden Netzwerke sogenannter „Zufluchtsstädte“ zu sein, die sich zunehmend in Irland etablieren, um eine Kultur der Offenheit, Gastfreundschaft und Solidarität mit Geflüchteten zu fördern.