Ein irakisches Ehepaar lebte monatelang in Angst vor der Abschiebung in Flüchtlingslager in Polen, bevor die deutschen Behörden in letzter Minute beschlossen, die Abschiebung zu stoppen und ihre Anträge auf kirchliches Asyl zu überprüfen.
Auf der Suche nach Schutz fand die kurdische Familie Zuflucht unter dem Dach der evangelischen Kirche. Doch ihr Leben kam völlig zum Stillstand, als die zuständige Behörde mit Durchsuchungs- und Haftbefehlen vor der Tür stand, wie auf der deutschen Website „Germany 100“ berichtet wurde.
Die Hoffnung kehrte jedoch zurück, nachdem die Behörden der Stadt Viersen überraschend die Umsetzung der Entscheidung aufgrund von Unklarheiten in der Bewertung des Falls verschoben hatten. Letztendlich wurde die Abschiebung endgültig abgesagt, und ihre Anträge auf Kirchenasyl werden nun in Deutschland geprüft.
Das Kirchenasyl stellt eine vorübergehende Schutzmaßnahme für bedrohte Migranten dar, die von Abschiebung bedroht sind, bis über ihre Anträge entschieden wird. Dennoch machen sich Menschenrechtsorganisationen in Deutschland Sorgen über die harten Maßnahmen, die gegen diese Familie und andere ergriffen wurden.
Gemäß dem Dublin-Verfahren sollte das Ehepaar nach Polen zurückgeschickt werden, doch die Verschiebung und schließlich die Absage der Abschiebung verlieh der Familie neue Hoffnung, in Deutschland bleiben zu dürfen.
Während es dem Ehepaar gelungen ist, seine Abschiebung zu verhindern, bleibt die Sorge um die Bedingungen von Migranten und Flüchtlingen in Polen bestehen. Dort werden sie in Lagern festgehalten, die als „schlimmer als Gefängnisse“ beschrieben werden, und es gibt Berichte über Menschenrechtsverletzungen.
Experten weisen darauf hin, dass die steigende Anzahl von Menschen, die das Kirchenasyl in Anspruch nehmen, Deutschland und andere europäische Länder dazu veranlassen sollte, sich mit den humanitären Anliegen der Asylsuchenden auseinanderzusetzen und angemessenen Schutz für sie zu gewährleisten.