Ein aktueller Bericht belegt, dass Familien mit Migrationshintergrund in Deutschland erhebliche Schwierigkeiten haben, einen Platz für ihre Kinder in einer Kindertagesstätte zu finden. Im Gegensatz dazu haben deutsche Kinder leichteren Zugang zu solchen Einrichtungen. Laut der vom Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) durchgeführten Studie stoßen Kinder mit Migrationshintergrund im Vergleich zu deutschen Kindern auf größere Schwierigkeiten bei der Aufnahme in Kindertagesstätten. Die Studie zeigt, dass etwa acht von zehn Kindern mit Migrationshintergrund im Jahr 2020 einen Kita-Platz erhielten, während Kinder ohne Migrationshintergrund einfacher und in größerer Zahl aufgenommen werden konnten.
Die Studie empfiehlt, darauf hinzuwirken, dass Kindertagesstätten zu einer „treibenden Kraft der Integration“ werden und der Zugang zu Kinderbetreuungseinrichtungen für Zuwandererfamilien verbessert wird. Zu den bedeutenden Empfehlungen der Studie gehört die Sicherung der Finanzierung für den Spracherwerb, der Schutz der sprachlichen Vielfalt und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.
Frühkindliche Bildung ist für Zuwandererkinder besonders wichtig, um die deutsche Sprache zu erlernen und später gute schulische Leistungen erbringen zu können. Darüber hinaus sieht die Studie vor, dass Eltern mit Migrationshintergrund angemessen über das deutsche Bildungssystem in den Kindertagesstätten beraten werden sollten.
Erwähnenswert ist, dass seit der Gesetzesänderung im Jahr 2013 in Deutschland auch Kinder unter einem Jahr Anspruch auf einen Platz in einer Kindertagesstätte haben.
Kindertagespflege stellt eine Form der Kinderbetreuung in Deutschland dar, vergleichbar mit Kinderkrippen oder Kindergärten. Erzieherinnen und Erzieher begleiten Kinder in ihrer Entwicklung, planen pädagogische Angebote, unterstützen das Lernen der Kinder und ermöglichen es ihnen, eigenständig Erfahrungen zu sammeln und die Welt zu erkunden. Kinder spielen mit Gleichaltrigen und erlernen bedeutsame soziale Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, sich erfolgreich in unserer Gesellschaft zurechtzufinden. Im familiären Umfeld erwerben die Kinder Lebenskompetenzen, die für die formale Bildung unerlässlich sind. Die Kinderbetreuung und -förderung ist auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes zugeschnitten.