2023 kam eine Rekordzahl irregulärer Migranten in den Ländern der Europäischen Union an. Mit 355.300 Migranten wurde dort die höchste Zahl irregulärer Einreisen seit 2016 registriert. Nach Angaben der Agentur der Europäischen Union für die Kontrolle der Außengrenzen Frontex war die Route über das zentrale Mittelmeer die am meisten genutzte Migrationsroute.
In der Erklärung von Frontex heißt es, dass die Zahl der irregulären Einwanderer im Vergleich zum letzten Jahr um 17 Prozent angestiegen sei. Die Agentur berichtete, dass die Europäische Union in den ersten elf Monaten des Jahres 2023 insgesamt 355.300 illegale Einwanderer registrierte, laut Frontex die höchste Zahl seit 2016. Frontex erläuterte, dass allein die Zahl der von Januar bis Ende November 2023 registrierten illegalen Überschreitungen europäischer Grenzen bereits höher war als die Gesamtzahl des Jahres 2022.
In der Erklärung, die am Montag, dem 11. Dezember, auf der Website der Agentur veröffentlicht wurde, heißt es weiter, dass das zentrale Mittelmeer nach wie vor die am häufigsten genutzte Route sei. Die lokalen nationalen Behörden registrierten mehr als 152.000 Einreisen von Migranten, die auf dieser Route kamen, ebenfalls die höchste Zahl seit 2016.
Im vergangenen November sank die Zahl der monatlich entdeckten illegalen Grenzüberschreitungen auf dieser Route allerdings um 24 % auf etwa 7.900.
Frontex gab an, dass die westafrikanische Route im Zeitraum zwischen Januar und November 2023 den höchsten Anstieg irregulärer Grenzübertritte verzeichnete. Dort verdoppelten sich die Einsätze auf 32.400. Dieser beispiellose Zuwachs ist der höchste seit Beginn der Erhebung von Daten durch Frontex im Jahr 2009.
Allein im vergangenen November kamen fast 4.700 Menschen auf dieser Route an, ein Anstieg um mehr als 500% im Vergleich zum gleichen Monat im Jahr 2022.
Die Route über das östliche Mittelmeer wurde ebenfalls weiter genutzt und verzeichnete in den ersten 11 Monaten mit rund 52.600 registrierten Fällen illegaler Grenzüberschreitung einen Anstieg von fast 50 % im Vergleich zum Vorjahr.
Die Westbalkanroute verzeichnete hingegen im Zeitraum zwischen Januar und November 2023 den höchsten jährlichen Rückgang im Vergleich mit anderen Hauptmigrationsrouten. Die Gesamtzahl der irregulären Grenzübertritte auf dieser Route fiel auf 98.000 und sank damit um 28 %.
Frontex erklärte, dass „Seeüberfahrten weiterhin voller Risiken für Menschen auf irregulären Migrationsreisen” seien. Der Frontex-Bericht verwies auf Zahlen der Internationalen Organisation für Migration, denen zufolge im laufenden Jahr 2.511 Menschen im Mittelmeer starben oder vermisst wurden, die meisten davon auf der zentralen Mittelmeerroute.