Nach Angaben der europäischen Asylagentur in Berichten der „Welt am Sonntag“ sind die Asylanträge in Deutschland in der ersten Hälfte dieses Jahres im Vergleich zur ersten Hälfte des Jahres 2023 um 20 Prozent zurückgegangen. Trotz dieses deutlichen Rückgangs bleibt Deutschland an der Spitze der europäischen Länder mit den meisten Asylanträgen.
Laut dem Medienbericht, der sich auf unveröffentlichte Zahlen der europäischen Asylorganisation bezieht, werden die meisten Asylanträge in Deutschland von Syrern gestellt (29 %), gefolgt von Asylbewerbern aus Afghanistan (18 %) und Türken (10 %).
Die Asylanträge in den EU-Ländern insgesamt sind im ersten Halbjahr um 2 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2023 zurückgegangen. In einigen Ländern wie Norwegen und der Schweiz blieben die Anträge nahezu unverändert, wobei in jedem dieser Länder etwa 499. 470 Anträge gestellt worden sind.
Dem Bericht zufolge ist der Rückgang der Asylanträge in den EU-Ländern sehr gering, insbesondere nach der Unterzeichnung von Migrationsabkommen durch die EU mit Ägypten und Tunesien im Jahr 2023. In den EU-Ländern sind 1,14 Millionen Asylanträge gestellt worden, was die höchste Zahl seit der Flüchtlingskrise im Jahr 2016 darstellt.
Deutschland hat mit 351.000 Anträgen fast ein Drittel der Anträge erhalten. Trotzdem betrachtet die Bundesinnenministerin „Nancy Wieser“ die neue deutsche Asylpolitik als Erfolg. Im letzten April hat sie erklärt, dass Deutschland erste Erfolge seiner harmonisierten Asylpolitik erlebt. Seit Oktober letzten Jahres haben die deutschen Behörden bei verschärften Grenzkontrollen Hunderte von Schleusern festgenommen und mehr als 17.000 Asylbewerber an der unerlaubten Einreise nach Deutschland gehindert.
Trotz des Rückgangs der Asylanträge in Europa im Allgemeinen haben einige Länder einen Anstieg der Asylanträge bemerkt. Beispielweise hat Spanien in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 67.700 Asylanträge erhalten, was einem Anstieg von 2 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023 entspricht. In Griechenland sind seit Jahresbeginn 29.776 Anträge gestellt worden, was einem Anstieg von 77 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2023 entspricht.