Der Mangel an Pflegekräften im deutschen Gesundheitswesen, das nach der Einführung einer strengen Einwanderungspolitik und komplexer bürokratischer Verfahren auf die Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland angewiesen ist, verschärft sich zunehmend.
Laut Jenny Wortha, Leiterin der Krankenpflege im Frankfurter Krankenhaus, konzentrieren sich deutsche Krankenhäuser darauf, Pflegekräfte aus dem Ausland über ein Programm zur Anwerbung qualifizierter ausländischer Arbeitskräfte zu gewinnen, insbesondere aus den Philippinen und Brasilien.
Die Rekrutierung ausländischer Pflegekräften unterliegt jedoch langwierigen und komplizierten Verfahren, die viel Aufwand und Zeit erfordern. „Wenn ich heute jemanden einstelle, weiß ich nicht, wann er tatsächlich ankommt“, so Wortha.
Ausländische Pflegekräfte machen etwa 5 % der Beschäftigten im Frankfurter Krankenhaus aus. Die Einstellung von Fachkräften aus dem Ausland im Gesundheitswesen ist sehr zeitaufwendig, da diese zunächst in ihrem Heimatland Deutschkurse absolvieren müssen.
Anschließend unterziehen sie sich in Deutschland einer beruflichen Überprüfung, bevor ihre Qualifikationen anerkannt werden und sie eine Stelle in einem Krankenhaus antreten können.
Die Personalverantwortlichen in den Krankenhäusern stehen während der langen Verfahrensdauer in regelmäßigem Kontakt mit den ausländischen Pflegekräften.
Sie nehmen etwa einmal im Monat Verbindung mit den Bewerbern auf, um die transparente Einhaltung der Verfahren zu gewährleisten.
Zudem werden die Verträge sowohl auf Deutsch als auch in der jeweiligen Landessprache abgefasst.
Wortha, die für die Kommunikation mit ausländischen Pflegekräften zuständig ist, hat die unterschiedlichen Anerkennungs- und Genehmigungsverfahren in den einzelnen Bundesstaaten kritisiert.
Während diese an manchen Orten fast drei Jahre dauern, werden sie andernorts innerhalb von nur drei Monaten abgeschlossen.
Außerdem hat sie das Fehlen einer Nachverfolgung der Verfahren bemängelt, da Krankenhäuser Anträge stellen und dann über lange Zeit keine Antwort erhalten.
Sie hat mehr Transparenz gefordert, damit Kliniken besser planen können, und betont, dass dies auch dazu beitragen würde, Verwaltungsprozesse zu digitalisieren und auf nationaler Ebene zu vereinheitlichen.
Derzeit müssen Antragsteller bereits wissen, in welchem Bundesstaat sie später arbeiten möchten, da die Verfahren zur Anerkennung ihrer Abschlüsse aufgrund der föderalen Struktur landesweit unterschiedlich sind.“
Wortha hat darauf hingewiesen, dass der Integrationsmanager den Pflegefachkräften bei ihrer Ankunft unterstützt.
Sie hat die wichtige Rolle ausländischer Pflegefachkräfte gelobt, die neue Ideen und Erfahrungen aus ihren Heimatländern mitbringen.
Deshalb hilft der Integrationsmanager den neu angekommenen Fachkräften bei der Wohnungssuche, der Eröffnung eines Bankkontos und unterstützt sie auch bei der Familienzusammenführung.
Der Gesundheitssektor ist einer der Sektoren, in denen es an qualifizierten Arbeitskräften mangelt.
Laut Statistiken aus dem Jahr 2024 leiden auch viele andere Sektoren der deutschen Wirtschaft unter einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, insbesondere die Industrie, das Bauwesen und der Transportsektor.
Die strenge Migrationspolitik der Bundesregierung erschwert jedoch die Einstellung von Migranten.