Neue deutsche Studie belegt erfolgreiche Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt

Eine neue Studie des Tormberg-Instituts für Arbeits- und Karriereforschung hat ergeben, dass sich Flüchtlinge und Migranten weitgehend erfolgreich in den deutschen Arbeitsmarkt integriert haben. Der Studie zufolge haben fast zwei Drittel der seit 2015 nach Deutschland gekommenen Migrantinnen und Migranten eine Beschäftigung gefunden – ein Wert, der in etwa der Erwerbsquote der deutschen Bevölkerung entspricht. Die Studie hat jedoch auch Lücken bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie beim Einkommensniveau aufgezeigt.

Die Beschäftigungsquote unter den Migranten, die in den vergangenen zehn Jahren nach Deutschland gekommen sind, habe im letzten Jahr 65 % erreicht und liege damit nahe an der BQuote der Gesamtbevölkerung, die bei 70 % liegt. Der Anteil der Migrantinnen und Migranten mit sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung habe 90 Prozent erreicht. Die Ergebnisse basieren auf der jährlichen Flüchtlingsbefragung sowie auf den Sozialversicherungsstatistiken.

Die Studie hat außerdem eine Kluft zwischen Frauen und Männern in Bezug auf Beschäftigung und Einkommen aufgezeigt, wobei die Beschäftigungsquote der Männer um vier Prozentpunkte über der Frauen liegt. Migrantinnen arbeiten zudem deutlich häufiger in Teilzeit, um mehr Zeit für die Kinderbetreuung zu haben.

Laut Yulia Kosyakova, Forschungsleiterin am Tormberg-Institut, hindert die Schwierigkeit, eine geeignete Kinderbetreuung zu finden, viele Migrantinnen daran, Beschäftigungsmöglichkeiten wahrzunehmen, obwohl es für sie insgesamt mehr Arbeitsmöglichkeiten gibt als für Männer. Die Beschäftigungsquote von Migrantinnen ohne Kinder liegt bei 40 Prozent, während sie bei Migrantinnen mit einem Kind nur 21 Prozent beträgt.

In den vergangenen Jahren ist es Flüchtlingen gelungen, ihr Einkommen zu deutlich steigern. Das durchschnittliche Monatseinkommen von Vollzeitbeschäftigten hat im Jahr 2023 bei 2.375 Euro gelegen, was rund 70 Prozent des Durchschnittseinkommens aller Vollzeitbeschäftigten entspricht. Der Anteil der Geflüchteten, die Sozialleistungen beziehen, ist im Jahr 2023 auf etwa ein Drittel gesunken.

Obwohl die Ergebnisse dieser Studie die Haltung der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel bestätigen, die während der Flüchtlingskrise 2015 Geflüchtete willkommen geheißen hatte, verfolgt die derzeitige Bundesregierung eine deutlich restriktivere Einwanderungspolitik. Innerhalb der deutschen Parteien werden die Stimmen der Einwanderungsgegner aus dem rechten Lager zunehmend lauter.

Carsten Linnemann, Generalsekretär der Christlich-Demokratischen Union (CDU), hat die Asylpolitik von Angela Merkel kritisiert, die Millionen von Flüchtlingen die Einreise nach Deutschland ermöglicht habe. „Seit 2015 haben wir 6,5 Millionen Menschen aufgenommen, von denen heute – gelinde gesagt – weniger als die Hälfte arbeitet. Das finde ich unbefriedigend“, so Linemann. Er hat ein Ende der irregulären Migration und eine stärkere Förderung der Arbeitsmigration in den deutschen Arbeitsmarkt gefordert.

Die neue Koalitionsregierung hat zudem mehrere Maßnahmen zur Verschärfung der Einwanderungspolitik beschlossen. Die Bundesregierung hat strenge Grenzkontrollen eingeführt und die Zurückweisung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern an den Grenzen genehmigt. Darüber hinaus hat die Bundesregierung die Abschiebungen – insbesondere nach Syrien und Afghanistan – ausgeweitet und kürzlich beschlossen, das Recht auf Familiennachzug auszusetzen.

 

 

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