Der Flughafen Hannover hat 14 afghanische Asylsuchende empfangen, die aus Pakistan über Istanbul eingereist sind, nachdem ihnen im Rahmen des afghanischen Aufnahmeprogramms Schutzstatus gewährt worden war. Nach Angaben des deutschen Außenministeriums sind zwei afghanische Familien mit insgesamt 14 Personen eingetroffen. Der Sprecher des Ministeriums hat erklärt, dass es sich bei den Ankommenden um „Personen handele, die ausschließlich in das Bundesprogramm zur Neuansiedlung in Afghaninnen und Afghanen aufgenommen wurden und denen die pakistanischen Behörden alle Ausreisegenehmigungen erteilt haben“
Laut der Deutschen Presse-Agentur wurden die beiden Familien mit einem Linienflug mit Zwischenlandung in Istanbul aus Pakistan ausgeflogen. Diese Route wurde bereits zweimal genutzt, um schutzbedürftige afghanische Asylsuchende zu transportieren, die in Pakistan gestrandet waren. Die in Deutschland angekommenen afghanischen Asylsuchenden wurden einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen, bevor ihnen der Schutzstatus gewährt und sie im Rahmen des Neuansiedlungsprogramms auf die deutschen Bundesländer verteilt wurden.
Dies ist die dritte Gruppe afghanischer Staatsangehöriger, die seit Mai dieses Jahres nach Deutschland gekommen ist. Zwei vorherige Gruppen sind ebenfalls aus Pakistan am Flughafen Hannover angekommen und wurden nach umfassenden Sicherheitsüberprüfungen auf die Bundesländer verteilt.
Die deutsche Regierung (schwarz-rote Koalition) hat im Mai 2025 mit ihrem Amtsantritt das Afghanistan-Aufnahmeprogramm ausgesetzt. Dieses Programm sieht die Neuansiedlung gefährdeter Personengruppen aus Afghanistan vor, insbesondere ehemaliger lokaler Mitarbeiter, die mit der Bundeswehr zusammengearbeitet haben, sowie von Menschenrechts- und Frauenrechtsaktivisten.
Das deutsche Verwaltungsgericht hat das Auswärtige Amt angewiesen, Einreisevisa für in Pakistan gestrandete Familien zu erteilen, nachdem zahlreiche in Pakistan festsitzende Afghanen Klage vor deutschen Gerichten eingereicht. Die Organisation Kabul Airlift unterstützt jene Afghanen, denen eine Aufnahme in Deutschland zugesagt wurde.
Nach Angaben des Auswärtigen Amts befinden sich noch etwa 1.910 Afghaninnen und Afghanen in Pakistan, denen eine Umsiedlung nach Deutschland zugesagt wurde, darunter etwa 600 Personen im Rahmen des sogenannten Brückenprogramms. Darüber hinaus wurde 220 ehemaligen lokalen Mitarbeitern, 50 Menschenrechtsverteidigern und 1.030 weiteren Personen eine Aufnahme in Deutschland zugesagt.
Die Bundesregierung arbeitet daran, das Problem der in Pakistan gestrandeten Afghaninnen und Afghanen zu lösen. Der Koalitionsvertrag verpflichtet die Regierung zur Umsetzung einer restriktiven Migrationspolitik. Eine der vereinbarten Maßnahmen sieht vor, „freiwillige Bundesaufnahmeprogramme – etwa für Afghanistan – soweit wie möglich zu beenden und keine neuen Programme zu starten.“
