Die Bundesagentur für Arbeit hat auf die steigende Arbeitslosenquote unter Flüchtlingen in der deutschen Hauptstadt Berlin hingewiesen, die auf etwa 10 % gestiegen ist. Deutschland leidet unter einem Mangel an Arbeitskräften, den die Grünen als „Versagen der Regierung“ bezeichnen.
Laut den regionalen Daten der Agentur beträgt etwa jeder zehnte Arbeitslose in Berlin ein Flüchtling, wie die Website „Amal, Berlin!“ berichtet. Im Juli waren etwa 9,5 % der registrierten Arbeitslosen (insgesamt 17.217 Personen) Flüchtlinge, wobei Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine nicht in diese Zahlen eingerechnet sind.
Die Agentur stellt fest, dass im Juli etwa 180.000 Menschen in Berlin arbeitslos gemeldet waren. Unter ihnen standen Syrer mit rund 7.000 Personen an erster Stelle, gefolgt von Afghanen (2.828), Irakern (942) und Iranern (629). Eritrea, Nigeria, Pakistan und Somalia verzeichneten ähnliche Zahlen. Zusätzlich waren 5.422 arbeitslose Flüchtlinge aus anderen Ländern registriert. Dabei betont die Agentur, dass 40 % der arbeitslosen Flüchtlinge keine Qualifikationen oder Abschlüsse vorweisen können, da sie ihre Ausbildung abgebrochen haben.
Die Agentur weist darauf hin, dass zu Beginn strenge Beschäftigungsbeschränkungen für Asylbewerber gelten. In den ersten drei Monaten nach Erhalt einer Aufenthaltserlaubnis dürfen sie nicht arbeiten, erst ab dem vierten Monat haben sie das Recht auf Teilzeitarbeit.
Bettina Jarasch, Vorsitzende der Grünen in Berlin, sieht das „Versagen der Regierung“ als eine der Hauptursachen für die mangelnde Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Bettina Jarasch, Vorsitzende der Grünen in Berlin, betonte gegenüber dem Tagesspiegel am 20. August, dass solange staatliche Strukturen die Integration in den Arbeitsmarkt unnötig kompliziert gestalten, hohe Arbeitslosenzahlen nicht überraschend seien.
Sie betonte, dass Deutschland in Bezug auf ukrainische Kriegsflüchtlinge etwas richtig gemacht habe, da diesen die Möglichkeit gewährt wurde, sofort nach ihrer Ankunft zu arbeiten. Dies sei auch für alle Flüchtlinge erstrebenswert.
Der langjährige Wirtschaftsexperte Herbert Brücker, der sich intensiv mit der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt beschäftigt, erklärt, dass die Beschäftigungsquote der Flüchtlinge in Deutschland mit zunehmender Aufenthaltsdauer steigt. Nach sieben Jahren betrug die durchschnittliche Beschäftigungsquote in unserer Untersuchung 64 %.“ Es ist anzunehmen, dass die Beschäftigungsquote in dieser Bevölkerungsgruppe (Flüchtlinge) derzeit sinken wird, da der statistische Durchschnitt zu Beginn aufgrund der steigenden Anzahl neuer Einwanderer leicht abnimmt.
Dies wird auch in den Berliner Daten deutlich: Der Anteil der Flüchtlinge an der Gesamtzahl der Arbeitslosen lag vor dem starken Zustrom von Flüchtlingen Anfang des letzten Jahres bei lediglich 8 %, ist jedoch seitdem auf fast 10 % gestiegen. Es sei darauf hingewiesen, dass die zwölf Bezirke Berlins unter einem Fachkräftemangel leiden und nach neuen Mitarbeitern suchen. Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage der Deutschen Presse-Agentur gibt es derzeit 2.829 offene Stellen in den Bezirksämtern, Behörden und zugehörigen Unternehmen.