Die Zahl der Einwanderer in die Vereinigten Staaten stieg im Jahr 2022 nach fünf Jahren des Rückgangs und verzeichnete mit der Wiedereröffnung der Grenzen Ende 2021, die aufgrund des Corona-Virus geschlossen wurden, den größten Anstieg seit mehr als einem Jahrzehnt.
Zu einer Zeit, in der die Verhandlungen in Washington über eine strengere Durchsetzung des amerikanischen Einwanderungsrechts ins Stocken geraten sind und über die Kongresspause hinwegdauern.
Die Gesetzgeber kämpfen darum, eine Einigung zu erzielen. Sie fordern mehr Abschiebungen, begrenzte Asylanträge und die Ermöglichung der Behörden, Migranten schneller abzuschieben. Besonders in Zeiten von Massenüberschreitungen der Grenzen, wie sie heute passieren.
Das U.S Census Bereau schätzt, dass durch die internationale Nettomigration zwischen dem 1. Juli 2021 und dem 1. Juli 2022 die US-Bevölkerung um mehr als 1 Million Menschen gewachsen ist.
Dies ist der erste Anstieg seit 2016, als die USA 1,2 Millionen Menschen aus dem Ausland aufnahmen, darunter Amerikaner, die in anderen Ländern lebten und in ihr Land zurückkehrten.
Im Jahr 2021 überquerten nur 376.000 Menschen die US-Grenze.
Diese Daten umfassen legale, illegale, dauerhafte und temporäre Migranten.
Laut dem Census Bureau ist der diesjährige Anstieg auch der größte Anstieg in einem Jahr seit 2010. Das deutet darauf hin, dass der Netto der Migrationsströme in die Vereinigten Staaten in diesem Jahr auf das Niveau vor der Pandemie zurückkehrt.
Denn die Zahl der Menschen, die sich auf amerikanischem Boden niederlassen, ist seit 2017 zurückgegangen, zunächst aufgrund der Politik der Regierung des ehemaligen Präsidenten Donald Trump und dann aufgrund der Covid-Pandemie.
Die Grenzen der Vereinigten Staaten waren anderthalb Jahre lang, von März 2020 bis November 2021, für Ausländer geschlossen.
Laut dem Census Bureau nahmen die Vereinigten Staaten zwischen Sommer 2021 und Sommer 2022 Einwanderer aus humanitären Gründen auf, darunter Asylsuchende und Flüchtlinge aus beispielsweise Afghanistan und der Ukraine.
Diese Zahlen wurden zu einem Zeitpunkt veröffentlicht, als der Oberste Gerichtshof am vergangenen Montag die von der Trump-Regierung im März 2020 eingeführte Maßnahme namens „Title 42“ bestätigte. So wird die Einreise in das Land aus gesundheitlichen Gründen stark eingeschränkt.
Die vorherige US-Regierung hatte diese Gesundheitsmaßnahme umgesetzt, um irreguläre Einwanderer, die an der Landgrenze festgenommen wurden, sofort ausweisen zu können.
Amerikanische Beamte befürchten einen Massenzustrom von Migranten aus Lateinamerika, die an der Südgrenze des Landes zu Mexiko auf die Aussetzung der „Title 42“-Maßnahme warten.
Der Rückgang der Zahl der in den USA ankommenden Einwanderer in den letzten Jahren ist ein Grund für den Arbeitskräftemangel, wie Federal Reserve-Direktor Jerome Powell kürzlich erklärte.
Das U.S Census Bereau schätzt, dass durch die internationale Nettomigration zwischen dem 1. Juli 2021 und dem 1. Juli 2022 die US-Bevölkerung um mehr als 1 Million Menschen gewachsen ist.
Das umfassende US-Einwanderungssystem liegt nach jahrzehntelanger Untätigkeit des Kongresses und den hohen Einwanderungszahlen, darunter auch die Rekordzahlen der illegalen Grenzüberschreitungen in diesem Monat, in Trümmern.
Der US-amerikanische Zoll- und Grenzschutz hat täglich 10.000 Begegnungen mit Migranten entlang der Südgrenze. Durch diesen Zustrom wird der Druck auf New York, Chicago und andere Städte gesteigert, die von Neuankömmlingen überfüllt werden, die auf der Suche nach Unterkunft, Nahrung und Hilfe, sind.