Berlin: 50 neue Unterkünfte für Flüchtlinge geplant

Nachdem der Senat den Bau von 16 neuen Unterkünften für Flüchtlinge beschlossen hat, sucht er nun nach geeigneten Plätzen für den Bau von 50 neuen Unterkünften. So soll das Problem der Langzeitunterbringung in Tegel gelöst werden. 50 zusätzliche Standorte werden laut Flüchtlingskoordinator Albrecht Broemme dringend benötigt, um den Zustand des Ankunftszentrums in Tegel zu verbessern. Der Plan sieht vor, die Flüchtlinge auf die neuen Unterkünfte zu verteilen und die Dauerunterbringung in Tegel zu beenden.

Der Plan des Senats stößt auf Widerstand bei den Anwohnern im Westteil der Stadt, wo sich die Anwohner gegen den Bau neuer Unterkünfte aussprechen. Die Freie Universität Berlin lehnt den Bau von Containerdörfern auf ihrem Gelände in Dahlem ab, sodass andere Plätze gesucht werden müssen. Es besteht außerdem die Befürchtung, dass im Osten der Stadt Lager errichtet werden, aber dafür müssen offene und freie Flächen im Besitz der Stadt verfügbar sein.

Nach Angaben von Broemme leben seit mehr als anderthalb Jahren einige Flüchtlinge in Leichtbauhallen am Flughafen Tegel, die meisten aus der Ukraine und viele aus Syrien und der Türkei. Die Daueraufenthaltsgenehmigung für Tegel soll 2026 auslaufen. Vorausgesetzt, es kommen keine neuen Flüchtlinge mehr in die Region.

In den letzten Jahren ist das Aufnahmezentrum Tegel zu einer kleinen Stadt mit Krankenhäusern, Geburtshäusern, Spielplätzen und Kinderbetreuungseinrichtungen herangewachsen. Viele Flüchtlinge sind in den Hallen untergebracht, und das Personal berichtet von sehr schlechten Lebensbedingungen, von Gewalt und übermäßigem Alkoholkonsum. UNICEF hat erklärt, dass das Ankunftszentrum Tegel nicht für Kinder geeignet ist. Es besteht zudem die Gefahr vor Bränden, wie kürzlich in einem der Leichtbauhallen, wo 380 Menschen aus dem Feuer gerettet werden mussten.

Berlins Bürgermeister Kai Wegner hat erklärt, dass mehr Wohnraum für Flüchtlinge benötigt wird, da in diesem Jahr mit der Ankunft von 10.000 neuen Flüchtlingen gerechnet wird. Es ist geplant, dass die künftigen Migranten auf dem Flughafengelände ankommen und dann schnell weiterverteilt werden. Die Umsetzung wird jedoch nicht einfach sein, da es in Berlin bereits einen akuten Mangel an Flüchtlingsunterkünften gibt, ebenso wie einen Mangel an Wohnraum für die einheimische Bevölkerung.

Nach dem angekündigten Plan sollen die Container bis 2025/2026 in neun Stadtteilen verteilt werden. In den Containern können je nach Größe zwischen 130 und 620 Personen untergebracht werden. Es sollen darüber hinaus mehrstöckige Wohnhäuser zum Schlafen sowie ein- und dreistöckige Containeranlagen gebaut werden.

 

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