Die Kandidatur eines Rechtsextremen für das Bürgermeisteramt in Wittstock, Brandenburg, lässt in politischen Kreisen des Landes die Alarmglocken schrillen. Die Sorge besteht darin, dass Rechtsextremisten möglicherweise versuchen, sich ins soziale Gefüge einzuschleichen, besonders angesichts seiner kontroversen Äußerungen über das „Verkloppen“ von Ausländern.
Sandy Ludwig, ein vorbestrafter Rechtsextremist, der ein Tattoostudio betreibt, betonte voller Stolz seine nationale Zugehörigkeit. Gleichzeitig versicherte er, dass er keinerlei Gewalt gegen Migranten befürworte, wie er es erklärt hat.
Ludwig, der 1981 Mitbegründer der verbotenen Neonazigruppe „Weiße Wölfe Terrorcrew“ war und deswegen im Gefängnis saß, legt den Schwerpunkt seines Programms auf Themen wie „Masseneinwanderung, Sicherheit für die Stadt und Perspektiven für die Jugend“, wie von der Berliner Zeitung „Amal, Berlin!“ berichtet wurde.
Trotz der Besorgnisse hat Ludwig laut dem „MiGAZIN“ die Voraussetzungen für seine Kandidatur erfüllt. Die Wahlen sind für den 24. September angesetzt und werden zusammen mit drei weiteren Kandidaten abgehalten.
Bündnisse gegen Rechtsextremismus in der Region haben ihre Besorgnisse über diese Kandidatur geäußert und sehen darin ein neues Warnsignal für die Notwendigkeit, sich den Versuchen der Rechtsextremisten entgegenzustellen, gesellschaftlich akzeptabel zu erscheinen.
Die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) gewinnt in Deutschland an Popularität. Obwohl Experten Teile der Partei als mit rechtsextremistischen und undemokratischen Gruppen verbunden ansehen, hat sie in lokalen Regierungswahlen Erfolge erzielt und erstmals Zugang zur Macht erhalten.
Rechtsextreme vertreten die Ansicht, dass die Mehrheit der weißen europäischen christlichen Bevölkerung aufgrund der steigenden Zuwanderung von Muslimen und Menschen mit dunklerer Hautfarbe nach Europa gefährdet ist.