Der griechische Minister für Migration Dimitrios Kairidis sagte, dass angesichts der ausgezeichneten Beziehungen zwischen Berlin und Ankara unter deutscher Schirmherrschaft ein neues Flüchtlingsabkommen zwischen der Türkei und der europäischen Union geschlossen werden sollte.
In Presseverlautbarungen betonte Kairidis, dass der Flüchtlingspakt unter der Federführung Berlins stehen müsse. Er fügte hinzu: „Wir schützen unsere Nordgrenzen so gut wir können. Wir müssen jedoch auch die Ursachen des Problems angehen und die Hauptursache ist die Türkei. In dieser Beziehung ist das erhebliche Gewicht Deutschlands besonders wichtig.“
Der Minister erklärte gegenüber der deutschen Zeitung „Bild“, dass Deutschland enge und vielfältige Beziehungen zur Türkei unterhalte und dass die in Europa lebenden Türken auf Berlin und nicht auf andere Hauptstädte hörten.
Kairidis betonte die Hoffnung Griechenlands, dass die Türkei den Einfluss Berlins nutzt, um zum Wohle aller ein faires Abkommen auszuhandeln und damit auch zu versuchen, die Beziehungen des Landes zum Westen und zu Europa wieder aufzubauen.
Der Minister wies auch darauf hin, dass die Türkei aufgrund seiner Kontrolle der Migrantenroute im östlichen Mittelmeer ein zentrales Land für die irreguläre Migration ist und betonte die Notwendigkeit eines neuen Abkommens.
Kairidis fuhr fort: „Wir wollen eine bessere Zusammenarbeit mit der Türkei entwickeln, insbesondere im Bereich der Einwanderung. „Ich glaube, dass wir die illegale Migration gemeinsam besser bekämpfen können.“
Kairidis sage auch, dass die Türkei das 2016 zwischen ihr und der Europäischen Union unterzeichnete Abkommen zur Bekämpfung der illegalen Einwanderung nicht eingehalten habe.
Ein türkischer Diplomat sagte im vergangenen Januar, dass die Flüchtlingsfrage generell ein neues, von der Europäischen Union gesponsertes Abkommen zwischen der Türkei und Griechenland erfordere. Er wies darauf hin, dass es ohne ein solches Abkommen zu großen Problemen zwischen Ankara und Athen kommen werde.
Der türkische Diplomat betonte, dass durch „das Verbleiben der syrischen Flüchtlinge in der Türkei die Flüchtlingsfrage weiterhin auf dem Tisch bleiben und zu Meinungsverschiedenheiten mit Griechenland führen wird.“ Er verwies darauf, dass es auch „Flüchtlinge aus anderen Ländern wie Afghanistan gibt, die ebenfalls negative Auswirkungen auf die türkisch-griechischen Beziehungen haben.“
Er wies darauf hin, dass „die Flüchtlingsakte generell ein neues Abkommen zwischen der Türkei und Griechenland unter der Schirmherrschaft der Europäischen Union erfordert,“ da es „ohne ein solches Abkommen zu große Problemen zwischen Ankara und Athen kommen wird.“
Um den Flüchtlingsstrom in ihr Hoheitsgebiet zu stoppen, begannen die griechischen Behörden im vergangenen Januar mit dem Bau eines neuen Stahlzauns am Ufer des Flusses Mariza entlang der türkisch-griechischen Grenze.
Die Zahl der Migranten, die versuchen, aus der Türkei nach Griechenland zu gelangen, ist bemerkenswert stark gestiegen. Nach Angaben der griechischen Küstenwache wurden allein in den letzten vier Tagen mehr als 400 Menschen festgenommen.
Das Flüchtlingkommissariat drer Vereinten Nationen berichtete ebenfalls vom Anstieg der Flüchtlingszahlen in Griechenland im Vergleich zum Vorjahr.
Ein Bericht bezifferte die Zahl der Menschen, die bis zum 31. August auf dem Land- oder Seeweg illegal aus der Türkei nach Griechenland kamen mit 18.594 Menschen, fast genauso viele wie im gesamten letzten Jahr, als insgesamt 18.700 illegale Migranten nach Griechenland gelangten.