Berliner Integrationsbeauftragter kritisiert Willkommensklassen für Flüchtlinge wegen fehlender deutscher Sprache

Integrationsbeauftragte sagen, die Methode, neu ankommende Kinder und Jugendliche in Willkommensklassen unterzubringen, sei der falsche Ansatz. Denn in Willkommensklassen spricht niemand Deutsch, deshalb ist es schwierig, die Sprache zu lernen, und wegen langer Aufenthalte in Aufnahmezentren ist es schwierig, sich zu integrieren.

Die Berliner Integrationsbeauftragte Katrina Niewiedzial warf dem Senat vor, bei der Aufnahme von Flüchtlingen den falschen Weg einzuschlagen, auch in der Bildungspolitik: In Berlin warten derzeit mehr als 2.000 Kinder und Jugendliche von Neuzuwanderern auf einen Schulplatz, Tendenz steigend, so Niewiedzial. Sie hält die Entscheidung des Senats, Kinder in Flüchtlingsnotunterkünften zu unterrichten, für integrationspolitisch falsch.

Laut der Integrationsbeauftragten gibt es einen enormen Mangel an bis zu 27.000 Schulplätzen und einen Mangel an Schulpersonal, das in der Lage ist, qualitativ hochwertige Bildung zu vermitteln. Die Integrationsbeauftragte lehnt es ab, die Schuld für diese Fehler den Flüchtlingen zuzuschieben, da die Schwächsten die Hauptlast der Krise im Bildungssystem tragen.

Nach der Integrationspolitik ist die Schule der richtige Ort, um Kinder zu unterrichten, und nicht der Wohnort, da die Schule der Integrationsort ist, an dem, Migrantenkinder andere Kinder und Jugendliche treffen. So werden die Kinder mit dem Land vertraut, in dem sie gerade leben.

Die Integrationsbeauftragte lehnt die Unterrichtung von Kindern und Jugendlichen jenseits von Schulen sowie Willkommensklassen ab, wo Bildung an den Wohnorten vermittelt wird, da sie ineffektiv sind.

Katrina Niewiedzial ist in den 1990er Jahren aus Polen zugewandert und wurde bis zu ihrem 12. Lebensjahr in einer Willkommensklasse unterrichtet. In der Willkommensklasse war es für sie schwierig, Deutsch zu lernen, da nicht alle Deutsch konnten. Danach wechselte sie in eine Klasse einer Regelschule, wo sie mit anderen Zuwandererkindern speziellen Sprachförderunterricht erhielt, wodurch sie schnell Deutsch lernte.

Sie bezweifelt, dass es sinnvoll ist, die Einrichtung von Großunterkünften in Berlin auszuweiten, da diese Unterkünfte viel Geld kosten und der Integration nicht förderlich sind. Das Zusammenbringen von Zuwanderern mit anderen ist ein wichtiger Faktor für die Integration. Dies gilt auch für die Bildung, die den Flüchtlingen hilft, andere Menschen zu treffen. Die Integrationsbeauftragte ist der Ansicht, dass der lange Aufenthalt von 4500 Menschen in Tegel für Flüchtlinge nicht geeignet ist und die Aufnahmeplätze für die Verteilung genutzt werden sollten, damit der Aufenthalt nur einige Tage dauert.

 

Migranten in Aufnahmezentren wie dem Flughafengelände in Tegel haben viele Schwierigkeiten. Nur wenige Kinder haben Zugang zu Bildung. Es müssen große Anstrengungen unternommen werden, um es Migranten zu ermöglichen, geeigneten Wohnraum zu finden und endlich in Berlin anzukommen.

Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe stimmt der Integrationsbeauftragten zu und drängt auf eine Unterbringung in der ganzen Stadt. Die Integrationsbeauftragte hofft, dass die Stadt- und Gemeindeoberhäupter Tegel besuchen und erkennen, dass eine dezentrale Unterbringung die einzige Lösung für die Integration von Migranten ist.

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