Spanien: 48 Migranten vermisst und neun tot nach Bootsuntergang vor den Kanarischen Inseln

Vor der Küste der spanischen Kanareninsel El Hierro ist ein Boot mit zahlreichen Migranten gesunken. Laut den spanischen Behörden wurden keine Überlebenden gefunden. Neun Migranten sind ums Leben gekommen, während 48 weitere, die sich an Bord des Bootes befunden haben, sind vermisst. Dieser Vorfall ist der schwerste Zwischenfall auf der Transitroute von Afrika zu den Kanarischen Inseln in den letzten 30 Jahren.

Die Rettungs- und Notfalldienste haben nach ihrem Eintreffen an der Unglücksstelle den Tod von neun Personen, darunter ein Kind, mitgeteilt. Den Rettungskräften ist es gelungen, 27 Migranten zu bergen, die versucht haben, schwimmend die spanischen Inseln zu erreichen. Laut dem Sprecher der spanischen Küstenwache sind drei Patrouillenboote und drei Hubschrauber an der Rettungsaktion beteiligt.

Die Besatzung des Bootes haben die spanischen Rettungsdienste aus einer Entfernung von vier Seemeilen von der Insel El Hierro alarmiert und gemeldet, dass das Boot aufgrund von Wind und schlechter Sicht zu sinken gedroht hat. Die Rettungsaktion wurde durch die widrigen Wetterbedingungen erschwert. „Angesichts der gestrigen Ereignisse und der Prognosen über das Eintreffen weiterer Migrantenboote könnte dies die größte humanitäre Katastrophe auf den Kanarischen Inseln in den letzten 30 Jahren sein.“, so ein Beamter der kanarischen Regierung gegenüber den Medien. Der bislang größte Untergang eines Migrantenbootes auf dieser Route hat sich 2009 in der Nähe der Insel Lanzarote ereignet, bei dem 25 Menschen gestorben sind.

Nach Angaben der Rettungsdienste leiden drei der geretteten Personen an Dehydrierung und Unterkühlung.

Laut Reuters erklärt eine Sprecherin der kanarischen Regierung: „Wir erwarten leider das Schlimmste. Die Suchaktionen gehen weiter, aber die Chancen, jemanden lebend zu finden, scheinen gering.“ Die spanischen Behörden hat angegeben, dass die Migranten malischer, mauretanischer und senegalesischer Nationalität seien.

Laut der Wohltätigkeitsorganisation Walking Borders, die Migranten unterstützt, werden die neun Verstorbenen, darunter ein 12-jähriges Kind, beerdigt. Zudem hat die Polizei eine Leichenhalle auf der Insel El Hierro eingerichtet.

Am Abend des Vorfalls sind drei weitere Boote mit 208 Migranten an Bord auf den Kanarischen Inseln angekommen. Nach Angaben der örtlichen Behörden auf den Kanarischen Inseln tragen die Wetterbedingungen in dieser Jahreszeit, die durch Windstille am Ende des Sommers gekennzeichnet sind, zu einem Anstieg der Migrationswellen aus Afrika bei.

Die Europäische Grenzschutzagentur hat mitgeteilt, dass die Zahl der Migranten aus Afrika auf den Kanarischen Inseln in der ersten Hälfte des Jahres 2024 um 154 Prozent auf 21.620 Personen gestiegen ist, während die Zahl der Migranten auf der Route von der Türkei nach Griechenland um 57 Prozent und über den Ärmelkanal um 22 Prozent zugenommen hat. Im gleichen Zeitraum wurde ein Rückgang der Migrantenzahlen auf der westlichen und zentralen Mittelmeerroute verzeichnet.

 

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