Flüchtlinge fühlen sich in Deutschland nicht willkommen und sorgen sich über wachsenden Hass

Das Willkommen-Gefühl von Flüchtlingen hat seit 2017 stetig abgenommen. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ist es von 84 % im Jahr 2017 auf 78 % im Jahr 2020 gesunken. Im Jahr 2023 hat es nur noch 65 % erreicht.

Die Studie basiert auf einer Befragung von Asylbewerbern in Deutschland zwischen 2013 und 2023. Dabei wurde ihnen die Frage gestellt: „Fühlen Sie sich heute in Deutschland willkommen?“ Die Antworten von Flüchtlingen aus der Ukraine und der Türkei wurden aufgrund ihrer überproportionalen Vertretung nicht in die statistische Auswertung der Studie einbezogen.

Laut den an der Studie beteiligten Forschern haben die öffentliche Debatte über Migration und die Diskussionen über Regierungsentscheidungen zur Begrenzung der Einwanderung dazu beigetragen, dass sich Asylsuchende in Deutschland weniger willkommen fühlen. Die Studie stellt fest, dass „im Jahr 2023, wie auch heute, ein hohes Maß an gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und eine Zunahme von Einwanderungsfeindlichkeit im politischen Diskurs zu beobachten waren“.

Die Studie zeigt außerdem, dass die Besorgnis der Flüchtlinge über Fremdenfeindlichkeit deutlich zugenommen hat. Während sich 2019 ein Drittel der Befragten etwas oder sehr besorgt über Fremdenfeindlichkeit gezeigt hat, war es 2023 bereits mehr als die Hälfte. Die Forscher haben festgestellt: „Diese Entwicklungen können dazu beitragen, dass Flüchtlinge sich weniger willkommen fühlen und ihre Angst vor Fremdenfeindlichkeit zunimmt.“

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen die negativen Auswirkungen der Anti-Einwanderungsrhetorik auf Flüchtlinge, insbesondere vor dem Hintergrund des Aufstiegs der extremen Rechten und ihrer Erfolge bei den jüngsten Parlamentswahlen 2024, bei denen die einwanderungs- und ausländerfeindliche Partei Alternative für Deutschland unter den an den Wahlen teilnehmenden Parteien den zweiten Platz belegt hat.

Trotz der schwierigen Lage für Flüchtlinge in Deutschland in den vergangenen Jahren wollen die meisten Asylsuchenden Deutschland nicht verlassen. Eine weitere Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hat gezeigt, dass die Mehrheit der Flüchtlinge in Deutschland bleiben möchte, wobei 98 % der Teilnehmer die deutsche Staatsbürgerschaft anstreben. Weniger als 1,5 % wollen keine Einbürgerung.

 

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