Deutscher Bundeskanzler rudert nach rassistischer Äußerung über Migranten zurück

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat seine rassistische Äußerung über den Einfluss von Migranten auf das kulturelle Leben in deutschen Städten zurückgenommen, nachdem innerhalb der CDU Kritik laut geworden war. Tausende Menschen haben vor dem Hauptsitz der Partei in Berlin unter dem Motto „Wir sind die Töchter“ demonstriert. Das war eine Reaktion auf Merz’ Aussage zwei Tage zuvor: „Fragen Sie Ihre Töchter, fragen Sie Ihre Freundinnen – alle werden bestätigen, dass es zumindest nach Einbruch der Dunkelheit ein Problem gibt.“ In ihrer Rede bei der Demonstration hat Louisa Neubauer gesagt: „Wir lassen uns nicht als Vorwand für rassistische und inakzeptable Äußerungen missbrauchen.“

Die Kritik an Merz hat sich sowohl innerhalb der Parteien, die Partner der Regierungskoalition sind als auch in seiner eigenen Partei ausgebreitet. Der Bürgermeister von Berlin, der der Christlich-Demokratischen Union angehört, hat Merz’ Aussage kritisiert. Er hat erklärt, dass die Probleme der Hauptstadt nicht auf die Nationalität zurückzuführen seien, während Armin Laschet, der ehemalige Kanzlerkandidat der Partei, die Äußerung von Merz zudem als zu vage bezeichnet hat.

Kritiker argumentieren, dass Merz’ Sichtweise auf Migranten sich nicht von der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland unterscheidet und dass Merz darauf abzielt, konservative Wählerstimmen zu gewinnen. Die Grünen stehen an der Spitze der Kritik an Merz. Dutzende Abgeordnete haben einen Brief unterzeichnet, in dem sie eine Entschuldigung „bei allen Einwanderern der ersten, zweiten und dritten Generation fordern, die täglich Rassismus und Ausgrenzung ausgesetzt sind”. Zudem wollen die Grünen in Nordrhein-Westfalen Strafanzeige gegen Merz wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen Einwanderer stellen.

Der Bundeskanzler hat seine umstrittenen Äußerungen zwar implizit zurückgenommen, sich jedoch geweigert, sich dafür zu entschuldigen. Er hat gesagt: „Ich habe nichts zurückzunehmen. Im Gegenteil prägen viele dieser Menschen das öffentliche Bild unserer Städte. Aus diesem Grund haben viele Menschen in Deutschland und anderen EU-Ländern – nicht nur in Deutschland – Angst, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen.“

In seiner Rede hat Merz betont, wie wichtig Migranten für den deutschen Arbeitsmarkt sind: „Migranten sind ein unverzichtbarer Teil unseres Arbeitsmarktes. Wir können nicht mehr ohne sie auskommen, egal woher sie kommen, welche Hautfarbe sie haben oder ob sie in erster, zweiter, dritter oder vierter Generation in Deutschland leben und arbeiten.“

 

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *