Die europäische Grenzagentur Frontex hat einen enormen Anstieg der irregulären Migrationsraten in den Ländern der Europäischen Union im vergangenen Jahr festgestellt. Syrer standen an der Spitze der Fluchtbewegungen, während Frauen und Minderjährige nur 10 Prozent der Migranten ausmachten.
In einer Erklärung vom Dienstag, dem 15. Januar, machte die Agentur deutlich, dass die Zahl der illegalen Einwanderer, die in Länder der Europäischen Union einreisen, im Jahr 2023 im Vergleich zu den Zahlen für das Jahr 2022 um 17 % gestiegen sei. Das sei die höchste seit der von 2016 verzeichnete Rate, so die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache „Frontex“.
Die Agentur Frontex mit Sitz in Warschau gab an, dass dieser Prozentsatz einen erheblichen Anstieg der Zahl illegaler Grenzübertritte im Jahr 2023 darstellt und den höchsten seit 2016 sei. Die Agentur erklärte außerdem, dass die Zahl auf 380.000 gestiegen sei, von denen 41 % das Mittelmeer nutzten.
Darüber hinaus gab sie in einer weiteren Erklärung an, dass diese jährlichen Daten einen stetigen Anstieg in den letzten drei Jahren bestätigen.
Die Agentur wies auf zwei weitere Migrationsrouten hin, die Migranten im Jahr 2023 in großem Umfang nutzten: den Westbalkan (26 %) und das östliche Mittelmeer (16 %).
Sie erklärte, dass die meisten illegalen Einwanderungsfälle im Jahr 2023 auf Syrer zurückzufolgen waren (100 000 Fälle), gefolgt von Guineern und Afghanen. Diese ersten drei Nationalitäten machten mehr als ein Drittel der illegalen Fälle von Grenzübertritten aus. Frauen und Minderjährige machten etwa 10 % dieser Einwanderer aus.
Die Ukraine-Krise verschärfte die Flüchtlingskrise und drängte viele Ukrainer dazu, in westlich gelegene Länder zu fliehen.
Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) hat etwa 5 Millionen Menschen registriert, die vorübergehenden Schutz suchen, insbesondere in den östlichen Ländern der Europäischen Union wie Polen, Rumänien, den Balkan-Ländern und der Slowakei.
Aufgrund der anhaltenden Kämpfe in der Ukraine wird in diesem Jahr mit einem Anstieg der Flüchtlingszahlen gerechnet, was den Druck auf die EU-Länder erhöhen wird.
Dieser Zustrom führte zu einer Spaltung innerhalb der Europäischen Union hinsichtlich des Umgangs mit der Situation.
Einige widmen sich der Unterstützung von Migranten und denjenigen, die vor den Kämpfen fliehen, während andere EU-Länder sich darüber beschweren, dass sie im Vergleich zu anderen Ländern innerhalb der Europäischen Union durch den Zustrom von Flüchtlingen belastet werden.